2.2 Die sozialisationshistorische Konnektivierung des Feldbegriffs
Der gesellschaftshistorische Zeitachsenbezug (gegenwarts- und zeitgeschichtlicher Vordergrund- / Hintergrundbezug) definiert den Feldbegriff auch sozialisationshistorisch.
Dies ließ die in den untersuchten Sozialisationsfeldern gesichteten feldkonzeptionellen, feldsozialen und feldpraxeologischen Strukturtypologien (Vordergrund) zu 16 Strukturtypologien der NS-Erziehung (Band 3, S. 539 - 569; Klönne 1995) in Beziehung setzen und im Tradierungsfokus erörtern. Dies definiert im vergleichenden Zeitgeschichtsbezug auch den Begriff der "strukturell-faschistischen" oder "subtilen" Tradierung.
Im strukturell-phänomenologisch angelegten Schaubild (grounded theory) wird das untersuchte Sozialisations- bzw. Bewusstseinsbildungs- und Tradierungsphänomen auf der gesellschaftshistorischen Zeitachse bzw. im gesellschaftssystemisch differenzierenden Felduntersuchungsansatz als jüngstes, überwiegend "subtil" und mit unterschiedlichen evolutionär-psychologischen / -spirituellen Konzepten, Methoden sozialisierendes Segment eines größeren spirituell-politischen und erneut zutiefst irrationalistischen Gesellschaftsphänomens abgrenzbar. Dieses ist marktorientiert angelegt und gestaltet gesellschaftssystemische Strukturen auf subkultur- bzw. projektfeldspezifische Weise aus.
Davon hebt sich das zeitgeschichtliche Hintergrundfeld durch extreme, totalitär lebensumfassend ansetzende Sozialisationsmaßnahmen und deren gesellschaftsinstitutionalisierte Durchsetzungsstrategien deutlich ab.
Der Begriff "strukturell-faschistisch" ist daneben aber auch noch ideologiebildungs- bzw. grundbestandsbezogen definiert.
Dieser Feldbezug lässt nicht nur die Tradierungsthese verifizieren (NS-Parameter-Bezug), sondern gibt auch dem Gefahrenbewertungsbezug (Folgen, Konsequenzen) der Studie Orientierung.