(7) Lehrende und Studenten der Religionswissenschaften
Ihnen wird besonders der erste Band empfohlen, während sich die Gesamtstudie an all diejenigen wendet, die sich für den Beratungs- und Seelsorgebereich psychologisch und psychotherapeutisch weiterbilden wollen. Sie werden wertvolle Informationen für ihre Praxis erhalten und mehr über die esoterische, bzw. neureligiöse Glaubensentwicklung mit ihren manichäisch-theosophisch (in der Studie "neugnostisch" genannt) ausrichtenden Anlehnungen bei Gnosis, christl., buddist., islam., hinduist. Lehren erfahren. Dies und der Einblick in die Entwicklung der evolutionär-spirituellen Psychagogik wird Ihnen eine differenzierte Abgrenzung von Ansätzen der evolutionär-spirituellen Psychologie- und Psychagogik im Weiterbildungsbereich erleichtern.Sie erfahren z. B. mehr darüber, was aus dem "trostreichen Wanderstab auf der Reise in die himmlische Heimath", der ursprünglichen Programmatik der "Psychagogia" des ehemaligen Gnostikers und Manichäisten Aurelius Augustinus, geworden ist (Blois de Louis 1837), nachdem dessen christliche Ethik über die Suche nach einer spirituell zivilisatorischen Wurzel einer manichäisch-dualistischen und operationalen Ethik weichen musste und wie so aus dem trostreichen Wanderstab ein "Zuchtstock" zur Herstellung spiritueller Macht- bzw. Wertsteigerung wurde.
Ihnen sei hierzu im Voraus mitgeteilt, dass die Ausrichtungsänderung der Psychagogia auf den psychisch leiblichen und weltlichen Bereich bereits 1924 durch den Mediziner A. Kronfeld erfolgte. Dieser formulierte jedoch noch einen kurativ weltlichen Heilungsanspruch und, ähnlich wie M. Wertheimer (1931), eine Art sozial empathische und eine medizinisch-psychosoziale und -therapeutische Haltung dem Menschen gegenüber. Er verwies allerdings in "Psychotherapie. Charakterlehre, Psychoanalyse, Hypnose, Psychagogik" eigens auf die Notwendigkeit der Reintegration abgespaltener Persönlichkeitsanteile aus dem Narzissmusbereich.
Und da diese Lesergruppe einen religionswissenschaftlichen Zugang zur gesellschaftlich grundbestandsorientierten Erkenntniserschließung dieser Studie hat, wird sie die Bedeutung des von Augustinus überwundenen Manichäismus (Strohm 1997) für die evolutionär-programmatische Ausrichtungswende in der Psychagogikentwicklung interessieren, wobei sie sich zeitgeschichtlich tiefgründig mit der "dualen Struktur des Sakralen" und dessen Bedeutung für die "psychologische Struktur des Faschismus" auseinandersetzen können, auf die bereits G. Batailles (1978) aufmerksam machte.
Auf Geerlings Augustinus-Studie wird mehrfach verwiesen. Leider konnte hier nicht näher vertieft werden, welche manichäischen Einflüsse bereits Augustinus ins Christentum hineintrug. Dies hätte den Rahmen der Untersuchung endgültig gesprengt.
Die an feministischer Theologie Interessierten werden die ihnen vertraute "f"-Perspektive (Jost) in allen Bänden finden. Sie ist in die glaubensgeschichtliche Strukturperspektive des strukturellen Phänomenologie-Ansatzes der Studie eingebettet.